verlorene Formen

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Im Village Artisanal in Ouagadougou produzieren und verkaufen Künstler aus den verschiedensten Regionen traditionelles Kunsthandwerk: Von Batikarbeiten über Schmuck und Tuareg-Handwerk bis zu Bronzefiguren gibt es diverse kleine Ateliers in denen gearbeitet und gefeilscht wird.

Bei der Kunst der verlorenen Form geht es um besondere Bronzefiguren. Dabei wird zuerst ein Modell der Figur in Originalgröße aus Wachs hergestellt. Mit kleinen Messern und viel Fingerspitzengefühl knetet und schnitzt der Künstler an der Figur, die er langsam aus einem großen Wachsblock herausarbeitet. 

Anschließend wird die Figur mit einer Mischung aus Stroh und Lehm ummantelt. Wenn jetzt der Lehm gebrannt wird, schmilzt das Wachs und läuft aus den dafür vorgesehenen Öffnungen heraus. Dadurch gewinnt man die Gussform, in die später die flüssige Bronze gegossen wird.

Nachdem die Bronze abgekühlt ist, muss die Lehmform zerschlagen werden um an die Figur zu gelangen. Daher kommt der Name “die Kunst der verlorenen Form”, und deshalb sind auch alle Figuren Unikate.

Anschließend werden die rohen Bronzefiguren noch geschliffen, poliert oder Farbig gemacht. Beim einfärben werden die Figuren angemalt, um jedoch eine nachhaltige Patina zu erhalten werden sie später erneut mit Feuer bearbeitet.

 

One Reply to “verlorene Formen”

  1. Eine wundervolle Technik. Und superschöne Aufnahmen davon!
    In einem Nachlass habe ich eine Wachsfigur gefunden, die eine verlorene Form sein könnte. Sieht aus wie eine afrikanische Ahnenfigur.

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